Vorchdorf auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft

Erstellt von Gerhard R. am
Fraktionsübergreifende Einstimmigkeit zum Thema Klimastrategie 2030 in Vorchdorf

Almtalgemeinde beschließt Klimastrategie 2030 mit konkreten Maßnahmen

Vorchdorf macht ernst mit dem Klimaschutz: Der Gemeinderat hat die neue Klimastrategie Vorchdorf 2030 Anfang Dezember einstimmig beschlossen. Die Marktgemeinde, die sich seit Jahren intensiv mit Energie- und Nachhaltigkeitsthemen beschäftigt, richtet ihren Blick damit klar auf die Umsetzung. „Diese Strategie ist nicht nur ein Plan, sondern ein gemeinsamer Weg“, betont Bürgermeister Johann Mitterlehner. Dass diese Strategie notwendig ist, betonte auch Mag. Norbert Ellinger, der im Gemeinderat auf die Dringlichkeit klimaschützender Maßnahmen in seinem Vortrag hinwies. 

Vorchdorf ist seit langem in nachhaltigen Netzwerken aktiv: Klimabündnis (seit 1996), Bodenbündnis (seit 2010), bienenfreundliche Gemeinde (seit 2022), Lokale Agenda 21, Klima- und Energiemodellregion und LEADER-Region Traunsteinregion. Bereits 2012 wurde ein kommunales Energiekonzept erstellt, 2018 aktualisiert und dafür 2019 der OÖ Energy Star verliehen. Ein Workshop zum Thema Klimawandelanpassung fand 2018 statt. Seit 2024 gibt es E-Carsharing, und der Gemeinderat hat 2023 beschlossen, den Strombedarf bis 2027 vollständig aus erneuerbaren Energien zu decken. Treibende Kraft hinter diesen Maßnahmen ist Ing. Christian Hummelbrunner.

Unter der Leitung von Umweltausschuss-Obfrau Elisabeth Reisenberger wurde ergänzend die neue Klimastrategie – begleitet vom Klimabündnis OÖ entwickelt. Im Zentrum der Strategie stehen priorisierte Leitmaßnahmen, die in mehreren Workshops nach Wirksamkeit und Umsetzbarkeit ausgewählt und konkretisiert wurden. Sie gelten als Startpunkte für die nun beginnende Umsetzungsphase.

Die wichtigsten Leitmaßnahmen im Überblick:

  • Sichere Mobilität: Temporeduktionen an neuralgischen Stellen wie Tanglberg und Bahnhofstraße sollen mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer bringen.
  • Energieeffiziente öffentliche Gebäude: Heizungstausch, intelligente Steuerungen, bessere Dämmungen und ein verstärkter Ausbau der Nahwärme sollen den Energieverbrauch deutlich senken.
  • Regionale Beschaffung: Die Gemeinde will die regionale und saisonale Beschaffung weiter stärken und ihre Fahrzeugflotte Schritt für Schritt elektrifizieren.
  • Bewusste Ernährung: Bildungseinrichtungen und das Altenheim sollen verstärkt auf regionale und saisonale Lebensmittel setzen.
  • Klimabildung für Kinder: Projekte wie „Probegehen“ von Alltagswegen, Idee für einen Bodenlehrpfad im Rahmen der Gartenzeit sollen Bewusstsein bei jungen Menschen schaffen.
  • Bodenschutz & Raumplanung: Umwidmungen werden restriktiver, vorausschauender Umgang mit potentiell gefährdeten Flächen und Flächen mit Schutzfunktion. Das örtliche Entwicklungskonzept wird laufend unter Beachtung von ÖV-Haltestellen, E-Ladestationen, Radrouten, Landes-Gartenzeit-Flächen 2031 angepasst.
  • Nachhaltiges Gewerbegebiet mit sozialer Infrastruktur: Schaffung eines klaren gemeinsamen Bildes und Konzeptes als Basis für weitere Entwicklung z.B. INKOBA-Betriebsbaugebiet, Nahwärmeausbau, PV, Parkplätzen unter Gebäuden
  • Mehr Begrünung: Hotspots aus der Hitzekarte werden gezielt adressiert. Neue Bauprojekte sollen verstärkt natürliche Beschattung und Schwammstadt-Elemente integrieren.

Diese Maßnahmen decken zentrale Themenfelder wie Mobilität, Energie, Ernährung, Flächenmanagement und Klimawandelanpassung ab. Sie bilden den Kern der künftigen Klimapolitik der 8.615 Einwohner zählenden Marktgemeinde.

Vorchdorf setzt dabei auf einen klaren Kurs: Die Klimastrategie wird laufend weiterentwickelt und soll an neue wissenschaftliche Erkenntnisse und gute Beispiele aus anderen Gemeinden angepasst werden. Damit will die Gemeinde sowohl ihre Vorreiterrolle stärken als auch die Lebensqualität vor Ort nachhaltig sichern.

Weitere Infos auf der Gemeindeseite vorchdorf.at 

PDF Vorchdorfer Klimastrategie 2030 

Zusammenfassung: vorchdorfmedia

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