Nach dem Mauerfall im Jahr 1989 haben tausende Ostdeutsche den höchsten Berg Österreichs mit ihren Trabis befahren und für erstaunte Blicke gesorgt. Heuer jährt sich dieses Ereignis zum 30. Mal weshalb es eine besondere Autoausstellung am Ort des Geschehens gibt.
Einige trauten sich sogar mit ihren restaurierten Trabis auf die Strecke und meisterten die Hochalpenstraße. Unter die Nostalgiefahrer mischte sich auch Bürgermeister Gunter Schimpl mit seinem Sohn Mathias. Die 2.000 Höhenmeter waren kein Problem für den 26 PS starken frisch restaurierten „Ostblock-Maserati“.
Gunter Schimpl besitzt selber schon länger einen dieser legendären Autos. Sein Sohn Mathias ist ebenfalls schon stolzer Trabi-Besitzer. Er wollte den grünen Flitzer eigentlich mit einem Freund „schlachten“ und zerlegen. Gott sei Dank hat Mathias sich dann doch anders entschieden und sich den Trabant selbst gekauft und gemeinsam mit seinem Vater restauriert. Am Großglockner kam die große Bewährungsprobe für den 2-Takter aus dem Ostblock. Eine besondere Herausforderung war die Stecke bergab um die Bremsen nicht zu überhitzen.
Ein zufällig anwesender ehemaliger DDR-Bürger zeigte sich höchst beeindruckt von dem restaurierten Trabi. Während seiner Lehrausbildung im Werk in Zwickau musste er die Lenkgetriebe und Getriebe der Kultautos schrauben.
Der zweite Trabant der Schimpls ist neben weiteren Kultautos noch bis Oktober täglich von 10 bis 16:30 Uhr im Besucherzentrum auf der Kaiser-Franz-Josef-Höhe zu bestaunen.
Zur ehemaligen DDR und deren Autos hat Gunter Schimpl übrigens einen persönlichen Bezug. Vor allem der Abend des 11. September 1989 ist ihm noch in guter Erinnerung. Am Grenzübergand Nickelsdorf traf er damals zufällig, aus dem Griechenland-Urlaub kommend, hunderte DDR-Bürger mit ihren Trabis als diese von Ungarn kommend über Österreich in die damalige BRD einreisten.
Fotos: ORF Mediathek