
Im Vorjahr entschloss sich Herbert Huemer zum Kauf des Gebäudes Kirchenwirt, Schloßplatz 5, am Fuße des Tanglbergs. Seither hat er viele Gespräche geführt und Möglichkeiten ausgelotet. Nun ist eine Entscheidung gefallen: das Haus wird für neuwertige Wohnungen in Zentrumslage umgebaut. Wenn sich Interessenten finden, dann sind auch Räumlichkeiten für Geschäftsflächen möglich. Ein weiteres Gasthaus ist jedoch vorerst mal vom Tisch. Der Parkplatz im hinteren Bereich steht ab sofort nur mehr Besitzern und Bewohnern zur Verfügung.
In den nächsten Monaten soll das Haus kern- und sachgemäß trockensaniert werden. Der Keller stammt aus dem Mittelalter. Die originalen Fußboden-Steine sind noch erhalten, ebenso das historische Gewölbe. Der Keller soll auch erhalten werden, er muss jedoch dringend austrocknen. An den Gemäuern frisst sich die Feuchtigkeit empor und hinterlässt Spuren.
An eine Verwendung im Sinne einer Gastronomie ist deshalb vorerst nicht zu denken. Herbert Huemer hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Experten waren vor Ort und haben die Immobilie bewertet. Ebenso Interessenten für ein asiatisches Restaurant. Doch der Aufwand, hier ein Gasthaus wirtschaftlich zu betreiben ist einfach zu groß, so der Vorchdorfer.
Achtung Baustelle im Sommer
Im Sommer 2025 soll das Dach erneuert werden. „Im Vorjahr haben wir es notdürftig geflickt“, so Huemer. Zeitgleich geht es an die Entkernung und Sanierung. Die Fassaden bleiben jedoch so wie sie sind und der Charme der alten Gemäuer rund um den Tanglberg erhalten. Innen sollen neuwertige „Altstadt-Wohnungen“ entstehen, auch Gewerbeflächen sind möglich. Der Umbau soll bis Herbst 2026 abgeschlossen sein. Interessierte können sich jederzeit bei Herbert Huemer melden: 0664 3572 380 bzw. huemer.solar@gmail.com
Historisches Gebäude mit langer Geschichte
Einst als Haus Vorchdorf Nr. 2 und erstmals 1569 als „Kirchberger Taferne“ erwähnt ist das Anwesen seit alters her Haus mit Schank-, Wirtshaus- und Fleischhauer-Gerechtigkeit. Verschiedenste Besitzer wechselten im Laufe der Jahrhunderte (Quelle Heimatbuch Vorchdorf (1999), S.189):
- Aichamber (1621, 1623), wurde Wirt in der unteren Taferne (Lambacherstr. 8), Verwandtschaft zu den benachbarten Badern auf Lindacherstr. 3
- Gröbmayr (1636, 1672), 2 Generationen, sie besaßen auch die Taferne auf Pettenbacher Str. 1
- Holzinger (1672, 1691), die Taferne bekam seinen Familiennamen
- Eyßmayr (1693-1749)
- Egidius Limberger (1749, 1766), etwa zwischen 1750 und 1760 auch Besitzer der Gstöttentaferne
- Franz Limberger (1784-1794), war seit 1780 durch Heirat schon Hofwirt auf der unteren Taferne (Lambacherstr. 8).
- Pesl (1794-1933), 4 Generationen
- Mangelberger (1933-1965)
- Riedl (1965-1972)
- Seehammer (1972-1987)
- Leopold Rankl (seit 1988)
- In den letzten Jahren: Familie Wirtinger
- Herbert Huemer (2025)