Broadlahn ist jene heimische Gruppe, die als wesentliche Miterfinder der Hochzeit zwischen alpiner Volksmusik und einem Mix aus fast allem von fast überall her gelten kann. Ihr Jubiläumsprogramm zum 30-jährigen Bestehen belegt, dass diese Originalität nichts an Aktualität eingebüßt hat.
Gejodelt wird auf den Tongainseln – also tatsächlich am anderen Ende der Welt – ebenso wie bei den Pygmäen, und diese musikalischen Funde lassen sich mit steirischen Harmonien glücklich zusammenbinden, wie das auch schon der Fall war, als irgendeine Dorfmusik vor Jahrzehnten am Parkplatz der Gastarbeiter-Ferienroute auf eine orientalische Formation stieß und dabei bewies, dass Musik eine Weltsprache ist, die keine Dolmetscher braucht.
20 Jahre ist es her, dass Broadlahn bei Guten Morgen Vorchdorf erstmals zu Gast war. In dieser Zeitspanne ist zwar allerseits einiges an grauen und weißen Haaren dazugekommen, aber die Verbindung zwischen Hirn, Herz, Stimme und Instrumenten hat ganz offenbar keinen Staub angesetzt, sondern erfindet sich trotz des erkennbaren und typischen Broadlahn-Sounds immer noch und immer wieder neu – mit einem Bein auf der Breitlahnalm, mit dem anderen im Jazz, bei Arvo Pärt oder einfach irgndwo auf einem der fünf Kontinente dieser Erde.
Text: Michael Praschma
Fotos: Wolfgang Marecek
30 Jahre steirische Weltmusik in alter Frische
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